Gerhard Pfeffer der PR-Profi

 Am 10. April hat das Branchenmagazin "PR-Report" bei der Award-Gala im alten "Berliner Kraftwerk" einen PR Report-Award an Gerhard A. Pfeffer (70) für sein Lebenswerk (u.a. 50 Jahre aktive Tätigkeit in der PR in Deutschland) verliehen. Eine kleine Fotogalerie finden Sie am Ende der Laudatio. Ein langjähriger Wegbegleiter und Freund hielt diese Laudatio.

Laudatio von Professor Dr. Peter Szyszka (Foto), Hannover für Gerhard A. Pfeffer, Herausgeber und Chefredakteur des „PR-Journal“, Siegburg am 10. April beim „PR Report Award 2014“ in Berlin

Laudator Peter Szyszka am 10. April 2014 - 4KJ0747 1Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wenn ich so in die Runde schaue, dann schaue ich nicht nur in gespannte, sondern auch in viele zufriedene, vielleicht sogar glückliche Gesichter.

Viele von Ihnen gehören nämlich schon in diesem Moment zum erlauchten Kreis der Gewinner des heutigen Abends, wie es die Shortlist des PR-Award ausweist.

Bevor wir uns gleich der Frage zuwenden, wem die Spannung am heutigen Abend gilt, wer eine besondere Hervorhebung erfahren wird, habe ich die Aufgabe und Ehre, eine besondere Auszeichnung anzukündigen und einen Preisträger zu würdigen:

für einen Preis des PR-Reports, der heute über alle Juryentscheidungen hinweg vergeben wird.

Geehrt wird eine Persönlichkeit unserer Branche.

Ausgezeichnet wird ein Lebenswerk, wobei die Betonung auf den beiden Begriffen liegt: Ein Leben für unsere Branche und ein Werk, das weniger durch persönlichen Erfolg auszeichnet. Um ihnen diese Person, die sie vermutlich alle kennen, kurz vorzustellen, muss ich ein klein wenig ausholen und – der „PR-Report“ hat es mir gestattet – auf das „PR-Magazin“ vom Januar 1985 zurückgreifen.

Damals wurde Albert Oeckl mit einer Bemerkung zitiert, die er knapp 20 Jahre zuvor bei seiner Verabschiedung als DPRG-Präsident geäußert hatte.

Oeckl hatte seinerzeit – wie er es nannte – ein 10- Punkte-Vermächtnis hinterlassen, dessen Punkte damals weitgehend auf ihre Verwirklichung warteten.

„Ich bin besonders betrübt“, sagte Oeckl 1985, „dass der Ausbau der DPRG in eine effiziente und für Mitglieder voll befriedigende Organisation bis heute leider nicht gelungen ist“.

Und genau an dieser Stelle begann die eigentliche Karriere des zu Ehrenden - wen ich das so nennen darf –, der kurz zuvor Geschäftsführer der Deutschen Public Relations-Gesellschaft geworden war.

Unter seiner Federführung erlebte der Berufsverband bis in die frühen 90er Jahre hinein seine Blütezeit.

Der zu Ehrende wurde zum Motor der Branche.  

Dokumentationen damaliger Jahrestagungen wie 1986 „Partner Journalist – mit Fragezeichen“ oder 1988 „PR und die neue soziale Verantwortung“ zeigen sein Gespür für bis heute zeitlose Branchenthemen.

Ein bequemer Zeitgenosse war er dabei nie.

Er war umtriebig, agierte politisch und bisweilen eigenwillig, war dabei immer ein überzeugter Streiter in der Sache, dessen Positionen man teilten konnte oder auch nicht. Hoch emotional konnte es dabei zugehen.

Mir klingt bis heute ein Satz des späteren PR-Rats-Vorsitzenden Horst Avenarius im Ohr, den dieser dem DPRG-Vorstand auf einer Mitgliederversammlung hoch erregt entgegen schmetterte: „Herr Präsident, legen Sie diesen Geschäftsführer an die Kette!“

Das Ende kam 1992 – eine Trennung, bei der es dem Vernehmen nach nicht nur ruhig zugegangen sein soll.

Verloren hat damals nicht der zu Ehrende, dem Berufsverband ging seine Triebfeder verloren – ich meine bis heute.

Es waren dies die Jahre, in denen unsere Branche regelrecht explodierte, sich die Zahl der PR-Leute innerhalb weniger Jahre verdoppelte und verdreifachte, weil die Privatisierung des Rundfunks in Deutschland einen Medien- und in dessen Folge auch PR-Boom ausgelöst hatte.  

Und es waren die Jahre, in denen zunehmend das sichtbar wurde, was den zu Ehrenden meiner Meinung nach am meisten auszeichnet. Er war schon damals und ist bis heute ein engagierter Förderer des PR-Nachwuchses geblieben.

Ich selbst habe schon vor fast dreißig Jahren als Student von seiner Unterstützung profitieren dürfen und meine Studierenden in Hannover tun dies auch heute noch.

Der Nachwuchs und das Denken an die Zukunft unserer Branche, das waren und das sind seine Anliegen.

Mit der Expansion der PR-Branche entstand fachlicher Bildungsbedarf – hier kreuzten sich unsere Wege wieder.

Gemeinsam gehörten wir zu den Gründern der Initiative Communication in Heidelberg. Er wurde dann Kopf der Deutsche Akademie für Public Relations – wir wurden Konkurrenten.

Beide haben wir Ende der 90er Jahre immer wieder hart bis an die Grenze des Erlaubten miteinander, nein, gegeneinander gestritten, jeder auf seine Art, bisweilen hoch emotional.

Aber – und das zeichnet ihn aus – wir haben später trotz grundlegender und heftig ausgetragener Unterschiede in Ansichten und Positionen immer wieder zusammengefunden.

Seine Meinung, die er wütend vertreten konnte, das war die eine Seite, seine hohe Empathie, mit der er bis heute auf Menschen zugehen kann,  die andere.

Ein Mensch mit Emotion und mit Haltung, so hat ihn Sebastian Vesper in einer Würdigung im „PR-Report“ bezeichnet.

Sie alle kennen diesen Mann.

Er ist seit 20 Jahren die Online-Stimme unserer Branche.

Mehr noch: Er war ein Wegbereiter der Online-PR-Kommunikation.

Sein „PR-Journal“ ist als Branchendienst eine feste Größe in seiner Branche, der er Leben und Leidenschaft gewidmet hat und die er bis heute mit bisweilen spitzer Feder begleitet. Dort ist bis heute ein Raum für das, was die Branche bewegt.

Nicht um ihn ist es im Laufe der Jahre ruhiger geworden, er ist ruhiger geworden: Das Poltrige ist Altersgelassenheit gewichen. Geblieben ist der Mensch, dessen Leidenschaft weiter unserer, nein seiner Branche gilt, der sich den Blick für die Zukunft bewahrt hat und der den Nachwuchs fördert.

Sie, meine Damen und Herren, sie wissen längst, wen ich meine.  

Sein Kürzel sind drei fff: Nicht Pfeiffer, wie in der legendären Feuerzangenbowle, sondern Pfeffer mit drei fff.

Gerhard der Große, hat ihn der PR-Report genannt.  

Ich meine Gerhard Pfeffer.

Lieber Gerhard, mir ist es eine besondere Ehre, dich hier würdigen dürfen.

Ich weiß, dass Du kein großes Aufsehen um deine Person magst. Deshalb möchte ich dies zum Schluss genauso schlicht, aber nachdrücklich halten, wie Thomas Voigt in seiner Online-Glückwunschadresse:

Ich verbeuge mich vor dir und deiner Lebensleistung für unsere Branche.

Darf ich dich auf die Bühne bitten.

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Hier die Fotos von der Award-Gala am 10. April in Berlin. Alle Fotos: Quelle: PR Report Awards, www.prreportawards.de. Fotografen: Kati Jurischka, Jens Jeske, Berlin

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Ein Teil der PRJ-Truppe ist eingetroffen Gerhard Pfeffer auf dem Weg zur Ehrung Peter Szyszka, Gerhard Pfeffer, Nico Kunkel
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Gerhard Pfeffer bedankt sich   Gerhard Pfeffer im Gespräch mit Lan Anh Nguyen,
der Sprecherin der PRSH-Studenten, Hannover
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PR-Award-Gewinner unter sich:
Aktion Mensch (...) und Gerhard Pfeffer
Manfred Piwinger, Thomas Dillmann,
Gerhard Pfeffer
 PRR-Award 2014 - Das Gewinner-Abschlußfoto

Glückwünsche

  • Alles was Sie glücklich macht...

    Sandrina Koemm

    Lieber Gerhard Pfeffer, seit dem Beginn meiner PR-Karriere sind Sie an meiner Seite mit Ihrem Newsletter. Ein treuer Begleiter durch alle Phasen und Zeiten. Immer inhaltsstark und nie enttäuschend. Überraschend und aufrichtig. Zu Ihrem Jubeljahr wünsche ich Ihnen, dass Sie noch viele weitere gute...

  • Das passt!

    Birgit Krüger

    Lieber Gerhard, es kann keinen passenderen Termin geben als den ersten April: Der Tag, an dem man die Dinge mit Humor nehmen darf, soll und muss. Weil einem möglicherweise erfundene Geschichten erzählt werden. Du hast sicher viele davon gehört. Die ja auch eher das ganze Jahr hindurch Saison...

  • Was sind schon Zahlen?

    Richard Marxen

    Lieber Gerhard, herzlichen Glückwunsch! Nachträglich zum Geburtstag, besonders herzlich und verbunden mit ganz besonders guten Wünschen für Deine Gesundheit. Und vorträglich für Deine weiteren runden 2014er - wow. Das muss Dir erst mal jemand nachmachen. Grüße aus dem Bonner Bogen Richard Marxen

  • PR mit Pfeffer

    Thomas Voigt

    Lieber Meister! Herzliche Gratulation und tiefe Verbeugung vor dieser wunderbaren Lebensleistung! Mögen Sie der Branche noch viele, viele Jahre erhalten bleiben. Thomas Voigt

  • Herzlichen Glückwünsch, lieber Gerhard

    Dieter Neumann

    Weiterhin viel Erfolg und vor allem Gesundheit sendet Dir in Erinnerung an gemeinsame schöne Stunden mit unserem gemeinsamen Freund Wolfgang Reineke aus Heidelbverg Dieter Neumann